Mittwoch, 8. Dezember 2010

SCHLECHTREDEN

Ich mache mich schon innerlich darauf gefasst und doch bin ich eigentlich "fassungslos". Warum wird am Weihnachtsfest soviel rumgenörgelt. Weihnachtslieder werden zu Konsumstimmulation eingesetzt, na und! Geschenke sind Konsumterror, also ich wehre mich nicht beschenkt zu werden, und ich liebe Weihnachtsmusik auch im Kaufhof und auf Weihnachtsmärkten. Ich liebe strahlende Kinderaugen und Gänseessen. Warum müssen wir das immer wieder schlechtreden? Weil es Leid und Unterdrückung, Elend und Ausbeutung gibt? Da halt ich es wie unser himmlischer Vater. Trotz Besatzungszeit und der Steuerwillkür sandte er seinen Sohn und der Himmel sang Hosianna, sozusagen das allererste Weihnachtslied. Er ließ sich beschenken, mit Gold, Weihrauch und Myrre. Aber vor allem ließ er sich anbeten. Er, das Kind in der Krippe, das uns alle daran erinnern will, dass wir zu Kindern werden müssen um Gottes großes Geschenk zu verstehen. Dass wir staunen und anbeten lernen müssen. Das können wir an Weihnachten lernen und im Fest der Weihnacht praktizieren. Gott wurde Mensch. Er lieferte sich uns vollkommen aus. Wenn wir ihn nicht füttern, wenn wir ihm nicht die Windeln wechseln, wenn wir ihm nicht die Nase putzen und Laufen und Reden beibringen wird das Kind nicht zum Mann und der Mann nicht zum Retter und Heiland der Welt. Das fing an Weihnachten an. Gott gab und wir dürfen handeln. Singen. Beten. Schenken. Staunen. Ich habe mir vorgenommen mir Weihnachten nicht vermiesen zu lassen. HOSIANNA!




Share |



Samstag, 4. Dezember 2010

NIVEAULIMBO

Frisch gekürt, das Jugendwort des Jahres. Damit bezeichnen die Jugendlichen ein "ständiges Absinken des Niveaus". Als ich von dieser Nominierung hörte, habe ich mich gleich gefragt, wo geschieht das bei uns? Uns? Wer ist uns? Wenn meine Frau mich fragt, ob wir Brötchen zum Frühstück holen wollen ist mir klar, dass wenn ich ja sage, ICH die Brötchen holen muss. Hier ist die Sprachregelung klar. Wir verstehen uns darin blind. Wenn aus dem WIR das DU wird, oder aus dem ICH ein UNS wird, dann ist dem immer etwas voraus gegangen. In der Sprache der Liebenden ist es eine sehr schöne Erfahrung. Denn sie sucht das Wohl des Anderen. Wir haben Brötchen und wir sind glücklich. Wenn die Liebe fehlt und aus dem WIR das DU und aus dem WIR ein UNS wird, dann ist es verpackte Erwartung, eventuell sogar Vorwurf, und wir werden zu Niveaulimbos. Dann geht es bergab. Es gibt also auch eine Inflation der Worte. Sie beginnt, wenn wir nicht mehr meinen was wir sagen, bzw. die Liebe fehlt. Als die Liebe wohl ganz besonders fehlte, sandte Gott seinen Sohn um uns daran zu erinnern, ihr seid geliebt. Darum dürfen Christen im Advent und Weihnachten nicht zu Niveaulimbos werden.


Share |



Montag, 22. November 2010

Bibelschändung

Wird die Bibel geschändet in dem man sie verbrennt? Ist sie ein heiliges Buch? Jedenfalls fanden australische Raucher heraus, dass die Seiten der Bibel sich besser als Zigarettenpapier eignen als der Koran. Für Muslime ist der Koran ein heiliges Buch. Darum ist ihre Empörung groß, wenn man es verbrennt oder wie in Guantanamo auf die Toilette legt um sie zu demütigen. In Addis Abeba sitzt ein Christ im Gefängnis, weil er angeblich "Jesus ist Herr" in einen Koran geschrieben haben soll. Einige Verlage haben auf ihre Bibelausgaben "Die heilige Schrift" geschrieben. Ist sie nun heilig? Jedenfalls streiten und spalten wir aufgrund unterschiedlichstem "Schriftverständnis" aufs Heftigste. Wenn die Bibel Wort für Wort als "heilig" erklärt wird, dann ist Streit vorprogrammiert. Das ist jedoch meist ein Streit über die Interpretation und nicht über die Wahrheit. Nicht über den HERRN, sondern die "Herren der Auslegung". Wir schänden damit auf eine viel perfidere Art Gottes Wort. Kann es sein, dass wir in der gleichen Weise wie die Schriftgelehrten einst schuldig werden, weil wir das Wort bzw. unser Verständnis darüber wie dieses Wort zu verstehen ist, über den Menschen stellen, für den es ein helfendes, befreienden und heilendes Wort sein soll? Mich irritieren Einladungen zu bibeltreuen Gottesdiensten ungemein. Warum vermute ich dahinter immer wieder Rechthaberei, Ignoranz und fehlende Bereitschaft, den eigenen Glauben hinterfragen zu lassen. Haben wir im laufe der Kirchengeschichte nicht unzählige (!!!!) Male geirrt? Erlauben wir es doch dem heiligen Gott uns durch ganz gewöhnliche Dinge zu überraschen. Erinnern wir uns doch daran, dass Jesus gesagt hat wir werden IHN in Menschen begegnen, die sehr wenig Göttliches ausstrahlen. In den Hungrigen und Durstigen begegnen wir Jesus. Vielleicht auch in den Zweiflern und Verzweifelten. In dem gewöhnlichen Buch, durch das sich ein außergewöhnlicher Gott in einzigartiger Weise offenbart.


Share |



Sonntag, 7. November 2010

Einschnitte

Profil ist wichtig. Auf den Autoreifen und für das Leben. Doch eine "Profilneurose" braucht niemand. Sich auf Kosten anderer zu profilieren, ist peinlich. Dennoch ist ein Profil wichtig. Auf den Autoreifen und für das Leben.
Wie entsteht ein Profil? Was macht ein "gutes" Profil aus? In einer Münchener Einkaufsstraße beobachtete ich zwei "Profilspezialisten". Sehr sympathisch und zielstrebig boten sie Passanten ihr Profil an. Längst hatten sie angefangen es auszuschneiden. Das wirkte fast immer. Menschen die ein ausgeprägtes Profil haben sind meist Menschen, mit denen das Leben nicht einfach umgegangen ist. Denn Kanten und Profile entstehen nicht durch Wattebäuschchen und Wohlfühlmassagen. Menschen mit Profil sind meist Menschen mit tiefen Einschnitten in ihrem Leben. Die markantesten Profile entstehen durch Verletzungen, Narben und Verluste. Menschen mit geistlichem Profil sind, so O-Ton Jesus: Gestorben und in die Erde gelegt wie ein Weizenkorn. Und wer sich "profilieren" will, der muss die Samthandschuhe ausziehen und sein Leben in die Hand nehmen. Wenn das Weizenkorn sein Grab verläßt und sich in den Himmel steckt, die Ähren sich im Wind bewegen, denkt niemand mehr an die dunklen Stunden unter der Erde. Jeder bewundert die Frucht. Keiner kennt den Preis dafür. Wenn Gott zu seinen Knechten und Dienern sagt: Gut gemacht, kommt herein, ihr seid meine Freude gewesen! Dann wird das strahlende Gesicht seiner Kinder die müden Augen, die tiefen Sorgenfalten, den gekrümmten Rücken vergessen lassen. Du hast Schwielen an den Händen? Ringe unter den Augen, Rückenschmerzen vor Arbeit und schlaflose Nächte? Du bist klein und unbedeutend? Du fühlst dich mehr tot als lebendig? Und das alles weil du dienst, deiner Familie, deinen Kindern, deinen Eltern, deinem Gott? Je kleiner du bist, um so höher wird Gott dich erheben! Das ist der Preis für ein geistliches Profil. Niemand applaudiert dir für das was du tust? Abwarten. Gott kann es kaum erwarten dir zu gratulieren und dir zu sagen wie stolz er auf dich ist.






Share |



First Supper Blog

geschrieben von: Hans J. Zimmermann

Abonnieren


xml version of this page
xml version of this page (with comments)

Neue Kommentare

Nur noch Facebook?
Was bewegt euch dazu, exklusiv auf Facebook zu setzen? LG, Rolf
Rolf (Gast) - 28. Mär, 17:30
Zweifel ohne "los"
Ausnahmsweise gehen wir hier mal ganz und gar nicht...
Christine Duckhorn (Gast) - 12. Sep, 17:06
Demut - Dienmut...
>>Demut! Man könnte auch sagen, das ist der Mut...
Christine Duckhorn (Gast) - 1. Jul, 08:57
Salzburg ist wirklich...
Salzburg ist wirklich eine besondere Stadt! Das Foto...
nina (Gast) - 30. Mai, 09:13
Thumbs up...
... kann ich dazu nur sagen. Recht hast du!
Christine Duckhorn (Gast) - 11. Apr, 19:50
Evangelisch katholisch...
So kann es was werden, wenn mal einer und hoffentlich...
Helmut Warnstedt (Gast) - 30. Mär, 16:49
seeeehr...
...lange nicht gelesen :)) wenn du möchtest, dann schreib...
tobiaskassuehlke - 28. Jan, 19:37
Skin
Gut das es Dich noch gibt. Danke!
Hans J. Zimmermann (Gast) - 27. Jan, 13:26

Mein Lesestoff


Eric Metaxas
Bonhoeffer


Tom Wright
Simply Jesus



Steve Stern
Der gefrorene Rabbi

Suche

 

Web Counter-Modul


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren