Dienstag, 2. November 2010

Reine Männersache?

Herbert Grönemeier hat in seinem Lied "Männer" ja eine klares Profil von Männern gezeichnet. Jesus auch. Er hatte eine aussergewöhnliche Mutter und bemerkenswerte Frauen als Jüngerinnen und Nachfolger an seiner Seite. Er distanzierte sich nicht von Frauen, wie viele seiner religiösen Zeitgenossen. Es waren Frauen, die den Mut hatten an das Grab des gekreuzigten Christus zu gehen um ihm Ehre zu erweisen. ER machte Frauen zu Botschafterinnen der Hoffnung. Die Kanzeln der Kirchen sind in der Regeln von Männern besetzt. Dass dies der Grund dafür ist, dass immer weniger Menschen in unsere Kirchen gehen, wäre eine gewagte These. Ganz sicher ist es aber richtig festzustellen, dass nicht jeder der auf der Kanzel stehen darf, auch die notwendige Begabung dazu hat. Jesus erläutert seine Mission mit den Worten: "So sehr hat Gott geliebt!" Nicht der Ort oder das Amt bevollmächtigen einen Menschen von Gott zu reden, sondern seine Fähigkeit zu lieben.


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Montag, 25. Oktober 2010

Fremdschämen

Das Gespräch war nicht zu überhören. Wütend und laut prasselten die Worte wie Faustschläge auf den kleinen Jungen nieder. Gerade noch hatten sie zusammen Karten gespielt. "Ich spiele nicht mit einem Betrüger. Du hast mir in die Karten geschaut und eine Karte aus dem Stapel gestohlen." War es das ängstliche Gesicht des Jungen oder der laute Wutausbruch des Vaters. Ich schämte mich. "Fremdschämen" nennt man das. So etwas hinterlässt Spuren. Narben in der Seele eines Kindes, oft bis ins Greisenalter. Ich habe alte Männer erlebt, die immer noch unter Wundschmerzen aus ihrer Kindheit litten. Der Vater längst tot, doch die "Phantomschmerzen" quälen immer noch. Das Vaterbild, das Jesus uns von Gott malt, ist ganz anders. Wir werden ermutigt uns in unsere Karten schauen zu lassen, damit er uns helfen kann. Er möchte nicht, dass wir uns als Verlierer fühlen oder gar davonschleichen müssen. Er will uns den einen oder anderen Trumpf "zuspielen", damit wir gewinnen. Und wenn der Tod uns das Spiel des Lebens kaputt macht, reicht er uns die ultimative Trumpfkarte der Hoffnung. Wenn dieser kleine Junge doch nur wüßte, dass er einen Vater im Himmel hat, der nicht will, dass er "schamrot" dasitzt, sondern der möchte, dass er "strahlt vor Freude". (Psalm 34,6)




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Mittwoch, 20. Oktober 2010

Göttlicher Egoismus

Manchmal muss man sich eine "Gasse schlagen" oder die Ellenbogen ausfahren und sich durchsetzen. Da kam mir die Ellenbogengasse gerade recht. Die haben`s kapiert.  Klingt nicht gut, oder? Wie lautete nochmals das vornehmste Gebot? "Gott lieben und seinen Nächsten"? Genau. Da haben Ellenbogen keinen Platz. Egoismus ist nicht drin. Moment, das vornehmste Gebot hat noch einen kleinen Nachsatz: "Wie dich selbst"! Vor lauter Anständigkeit und christlicher Demut können wir vergessen uns selbst zu lieben. Das heißt aber auch im Umkehrschluss: Ich bin nicht in der Lage Gott oder meinen Nächsten zu lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann. Vielleicht muss ich dazu meine Ellenbogen ausfahren und mich von einem aufgezwungenen "christlichen Anforderungsprofil"  freimachen. Die drastischen Worte des Nazareners "Wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, reiß es aus", geben uns eine Ahnung davon, dass unsere Seele auf jeden Fall wichtiger ist als uns Körper. Unser "Sein" muss geschützt, beschützt werden. Niemand darf mein "Tun" zum Preis meines "Seins" einfordern. Liebe dich, damit du lieben kannst. Verteidige deine Liebe, wenn es sein muss , mit Ellenbogen. 


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Sonntag, 17. Oktober 2010

Farblos

Wir leben in einer Welt voller Farben. Manchmal übertreiben wir es ein wenig. Das Hemd, die Krawatte sind dann eher schrill. Der Lippenstift zu knallig, die Mode bereits von Morgen. Aber was soll’s. Viele Dinge in dieser Welt sind schlimm genug. Da brauchen wir nicht auch noch Farblosigkeit. Und dann laufen wir durch die Stadt und plötzlich steht vor uns ein Mann oder eine Frau, vollkommen farblos. Sie unterstreichen mit ihrem Äußeren genau das, was wir nicht sein wollen. Wir lachen und schmeißen vielleicht einen Euro in ihre Büchse. Der Clown und sein Gegenpart der Pirrot. Einer total bunt und lustig, der andere schwarz/ weiß und traurig mit aufgemalten Tränen. Gott will unsere Traurigkeit in Freude verwandeln oder unsere Farblosigkeit in Harmonie. Lassen wir ihn Hand anlegen, damit wir nicht zum Clown werden. Niemand kann sich der Sonne aussetzen ohne Farbe anzunehmen. Wir schmücken uns für den Tag. Doch die Farbe in unserem Leben kommt von Gott. Darum brauchen wir vielleicht mehr von Gottes Sonne in unserem Leben.


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First Supper Blog

geschrieben von: Hans J. Zimmermann

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So kann es was werden, wenn mal einer und hoffentlich...
Helmut Warnstedt (Gast) - 30. Mär, 16:49
seeeehr...
...lange nicht gelesen :)) wenn du möchtest, dann schreib...
tobiaskassuehlke - 28. Jan, 19:37
Skin
Gut das es Dich noch gibt. Danke!
Hans J. Zimmermann (Gast) - 27. Jan, 13:26

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