Mittwoch, 1. September 2010

Handicap

Wir können für Alles und für Jeden Entschuldigungen finden. Der Blinde, weil er nicht sehen kann. Der Taube, weil er nichts hören kann. Der Sensible, weil er... Doch letztendlich stehen wir uns damit nur selbst im Weg. Unser Handicap darf nicht unser Leben bestimmen. Wir dürfen uns nicht darauf reduzieren lassen, und vor allem dürfen wir selbst nicht diesen Fehler begehen. Behinderung, Krankheiten, Trauer, Trennung, all das kann man bemitleiden. Doch Mitleid kann und darf einen Schritt weiter gehen. Das Leben ist nicht zu Ende, weil jemand, den ich liebe gestorben ist oder von mir gegangen ist. Und es gibt auch ein Leben mit und ohne Arme und Beine. Meine Einstellung und Haltung zu "meinem" Handicap entscheidet darüber, ob ich anderen Menschen Hoffnung und Glaube vermitteln werde. Die wirklichen Helden des Lebens (und Glaubens) haben sich eben nicht durch Umstände oder Handicaps daran hindern lassen ihr Leben zu gestalten. Damit wurden sie zu Bildhauern der Hoffnung. Jeder "Schlag des Schicksal" offenbarte an ihnen, dass ein großer Gott in ihrem Leben wirkt. Wie werde ich heute mit meinem Handicap umgehen?




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Freitag, 27. August 2010

Heuchelei

Wir tun uns schwer. Womit? Ohne Hintergedanken zu helfen. Pakistan erlebt das. Wir haben Mühe unseren Geldbeutel und unser Herz zu öffnen. Niemand bestreitet die Not. Die Bilder sind furchtbar, doch unser Herz scheint dadurch nicht erreicht zu werden. Irgendwie soll unsere Spende ja auch "sinnvoll" sein. Und wie viel Sinn macht es Geld in ein Land zu schicken das uns Angst macht, wo der Terror und die Gewalt wohnt, wo islamischer Fundamentalismus herrschen? Es fällt schwer einen Sinn darin zu sehen, einem solchen Land zu helfen. Die Menschen tun uns leid, aber...
Das ist unsere Heuchelei denn: Liebe fragt nicht was sie zurückbekommt oder ob es sich überhaupt lohnt. Lohnt es sich ein Kind auf die Welt zu bringen, das behindert ist? Lohnt es sich einen Menschen zu füttern und zu pflegen, der schon jahrelang im Wachkoma liegt? Lohnt es sich jemanden zu füttern, der uns morgen mit seinen Atomwaffen bedroht? Der christliche Glaube darf nicht danach fragen, ob jemand Freund oder Feind ist. Wir sollen auch unsere Feinde lieben und das scheinbar Sinnlose ist uns geboten. Alle Argumente, nicht zu lieben, nicht zu helfen greifen eigentlich nicht mehr und enttarnen nur unsere Heuchelei.


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Dienstag, 24. August 2010

Umgekehrt

Unsere Bilder von Gott sind manchmal schräg. Sie brauchen Korrektur. Der Prophet Jesaja sagt: Ein Kind ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter! Und wie in einem Zeitraffer reden wir nur (noch) vom HERRN, KÖNIG und HERRSCHER. Das Kind passt gerade noch in die Weihnachtskrippe. Doch die Geschichte des Kindes muss wieder neu entdeckt werden. Gott wurde ein Kind und hat sich damit bedingungslos in unsere Hände begeben. Wir müssen ihn füttern und ihm Sprechen und Laufen beibringen. Wir müssen ihm die Nase putzen und seine Tränen abwischen. Jesus, der Mann, sagt: Kehret um und werdet wie die Kinder, damit ihr ins Himmelreich kommt. Und: Wer eines dieser Kleinsten (Kinder) aufnimmt in meinem Namen, der hat mich aufgenommen. Kann es sein, dass Gott sich nicht nur BEDINGUNGSLOS ausgeliefert hat, sondern auch ohnmächtig zusehen muss, wie Kinder weinen, hungern und sterben, weil wir vergessen, welches Beispiel uns Gott gegeben hat? Wer sich den Himmel wünscht, ohne den Himmel auf Erden zu verwirklichen, setzt unter Umständen seine eigene Zukunft aufs Spiel. Der König, der Herrscher nimmt nur Kinder auf.


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Donnerstag, 12. August 2010

Abba?

Gespräch in den Rheinwiesen: "Habe im Gebet den Namen "Vater" mit "Mutter" ersetzt!" Dabei habe sie (meine Gesprächspartnerin) sich eine Zeitlang nicht gut gefühlt. Fast wie eine Verräterin. Doch dann ging es ganz gut. Jesus hat uns Gott als Vater (Abba) vertraut gemacht. Der mystischen Umschreibung des Namens Gottes setzte er ein Bild entgegen. Das Bild eines Vaters. Warum nicht das Bild einer Mutter? Viele erwachsene Menschen in Fieberkrämpfen oder in ihrer Todesstunde rufen "Mama". Hilflosigkeit, Angst und Hunger erinnern vielleicht mehr an die Bezugsperson, die "dann" da war. Für die meisten von uns war es eben die Mutter. War es bei Jesus anders? Oder wie gehen wir damit um, wenn das Bild des Vaters negativ besetzt ist - oder das der Mutter? Wenn Schläge, Lieblosigkeit, Missbrauch und Demütigungen tiefe Spuren in einer Seele hinterlassen haben? Kann ich dann einfach den Namen ändern? Die Persönlichkeit austauschen? Ich verstehe es, wenn jemand mit einem Gott, der "Vater" genannt wird, Mühe hat. Getröstet darf jeder sein, der es glauben kann, dass Gott ihn "adoptiert". Manche denken, "adoptiert" zu sein ist ein Stigma. Weit gefehlt. Es bedarf nicht viel, Vater oder Mutter zu werden". Aber um jemanden zu adoptieren, brauche ich Willen, Entschlusskraft und überzeugende Liebe. Gott hat das offensichtlich. Jetzt haben wir einen Vater und eine Mutter - voller Liebe und Hingabe. Eine innere Stimme,die mir hilft , das Unaussprechliche auszusprechen (Galater 4,6).


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Heimweh

"Herr, wo wohnst du?" wurde Jesus gefragt (Johannes 1,38). Dieselbe Frage treibt uns bis Heute um. Wohnt er in Kirchen und Kathedralen? Oder im Lobpreis? Wo wohnt der Erlöser der Menschheit? Die Antwort ist ernüchternd und schockierend zugleich. Gottes Zuhause ist bei den Gedemütigten und Zerschlagenen (Jesaja 57,15). Also bei denen, die in ihrem Haus- in keinem Haus zur Ruhe gekommen sind und kommen. Wer da angekommen ist, wer sich nirgendwo mehr zu Hause fühlt, zur Ruhe kommt, der hat Heimweh. Heimweh nach Nähe. Doch wer will jemanden Nahe sein, dem der Geruch der Gosse in den Kleidern steckt? Wer will in einem Haus Gast sein, in dem gestritten und verletzt wird? Gott will. Er wohnt bereits da. Er ist bereits eingezogen. Du fühlst es nicht? Du kannst es dir nicht vorstellen? Ich auch nicht. Aber der Glaube kann. Vielleicht spricht man darum vom "Geheimnis" des Glaubens. Gott will bei mir zu Hause sein. Ich weiß, wenn ich dieses Geheimnis verstehe, bin ich angekommen.




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Alle(s) sind/ist Schlecht

Brillenträger und ältere Menschen sehen öfter nach UNTEN. Jede Stufe kann zum Stolperstein werden, denn ihre Sicht ist eingeschränkt. Mir fällt auf, dass es viele Zeitgenossen gibt die (obwohl sie keine Brille tragen- oder betagt sind) ebenfalls ständig nach unten schauen. Hoffnungslose Pessimisten. Sie erwarten nichts Gutes. Fragt man sie, haben sie viele Geschichten bereit, dies zu erklären. Meistens muss man sie gar nicht fragen. Dieser Virus des Pessimismus hat auch viele Christen angesteckt. Manchmal gehöre ich auch dazu. Besonders
wenn ich "um mich schaue". Warum vergesse ich bloß immer wieder wozu Gott mich wieder und wieder ermutigt, auffordert? "Hebe deine Augen auf..." Schau nach Oben!


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First Supper Blog

geschrieben von: Hans J. Zimmermann

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Helmut Warnstedt (Gast) - 30. Mär, 16:49
seeeehr...
...lange nicht gelesen :)) wenn du möchtest, dann schreib...
tobiaskassuehlke - 28. Jan, 19:37
Skin
Gut das es Dich noch gibt. Danke!
Hans J. Zimmermann (Gast) - 27. Jan, 13:26

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