Zweifellos
Grauenvolle Nachrichten füllen unsere Zeitungen und Magazine. In endlosen Talkshows ringen wir um Antworten. Immer wieder fällt der Name Gottes und warum ein angeblich liebender Gott das alles so zulassen kann. Wie mag es da den Betroffenen erst ergehen? Für sie ist diese Frage ein bohrender Schmerz. Während des zweiten Weltkrieges saßen zwei befreundete Soldaten in einem Schützengraben und nahmen eine kleine Mahlzeit zu sich. Auf einmal flog eine Handgranate in ihre Stellung und landete unmittelbar zwischen ihnen. Einer der Beiden warf sein Essen hinter sich und sich selbst auf die Granate. Sie zerfetzte ihn, rettete aber seinem Freund das Leben. Nach dem Krieg besuchte dieser die Eltern des toten Kameraden. Während des Kaffeetrinkens fragte dieser die Eltern, ob ihr Sohn ihn wohl geliebt habe. Der Mutter fiel die Tasse aus der Hand und rief: „Wie kannst du nur so etwas fragen? Er hat sein Leben für dich geopfert!“ Vielleicht fällt unserem Vater die Tasse nicht aus der Hand, wenn Menschen in tiefen Schmerzen und großer Trauer an seiner Liebe zu verzweifeln drohen. Ganz bestimmt fällt sie ihm aber aus der Hand, wenn wir neunmalklug über die grauenvollen Dinge unserer Welt sprechen, und meinen sie noch zu toppen indem wir die Liebe unseres Vaters im Himmel in Zweifel stellen. Wie kann ich es wagen?
first-supper - 11. Sep, 18:26
Zweifel ohne "los"
Zweifellos ist zweifeln erlaubt, denn wenn Gott bei jedem "Kleingläubigen" gleich die Kaffeetasse aus der Hand fallen würde, hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank...