WARUM ÜBERRASCHT MICH DAS NICHT?
Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver fanden heraus, dass schöne Menschen treffender eingeschätzt werden, als weniger attraktive. Sie bekommen mehr Aufmerksamkeit. Das überrascht mich nicht wirklich. Immerhin kämpfe ich schon viele Jahre - um nicht zu sagen Jahrzehnte - darum "schön" zu sein. Bevor ich jetzt als eitler Gockel beschimpft oder bemitleidet werde, lasst uns ehrlich miteinander sein. Wer kann sich davon freisprechen, nicht ohne "Wirkung" auf andere sein zu wollen? Oder umgekehrt, wer kleidet sich bewusst so, dass er nicht auffällt, übersehen und nicht wahrgenommen wird? Wie bereiten wir uns auf ein Vorstellungsgespräch, ein Date, ein Konzertbesuch vor? Wir wollen "schön" sein in den Augen unserer Vorgesetzten, Freunde oder Partnern. Wir möchten mit anderen Worten alle Aufmerksamkeit bekommen, die wir kriegen können. Instinktiv wussten wir schon lange was die University of British Columbia herausgefunden hatte: Schöne Menschen werden besser beurteilt. Mir und vielen anderen ist das so in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir uns auch Gott gegenüber so verhalten. Wir kämmen uns vielleicht nicht die Haare vor dem beten oder ziehen den Lippenstift nach. Aber wir versuchen instinktiv auch vor Gott "besser" dazustehen, wenn uns etwas auf dem Herzen brennt. Manche zünden Kerzen an, andere gehen wieder regelmäßig in die Kirche, absolvieren ihre "Stille Zeit" wieder regelmäßiger. Es gibt so viele Dinge, die wir machen um in den Augen Gottes besser auszusehen. Wir wissen, dass Sünde, Kaltherzigkeit und Egoismus hässlich macht. Wir wissen, dass eine Beziehung ohne Kommunikation und Aufmerksamkeit kalt und lieblos ist. Bevor wir uns darin verlieren, lasst uns alle daran denken, dass Gott nicht so ist wie wir. Seine Liebe stirbt nicht, wenn er nicht wiedergeliebt wird. "Er liebte uns bereits als wir noch Gottes Feinde waren", sagt Paulus. Und er hört nicht auf uns zu lieben, nur weil wir ihn wie einen Fremden behandelt haben. Was unser Herz uns nicht sagen kann, weil es kalt und vielleicht verbittert ist oder weil wir durch Sünde in unserem Leben kaum noch einen Pulsschlag spüren, will der Glaube uns zurufen: Du bist geliebt. Schon immer und immer noch! So wie ich es verstehe, hat Gott die Fähigkeit mich nicht nur so zu sehen wie ich bin, sondern mit den Augen der Liebe so anzuschauen, wie ich sein werde, wenn ich im Glauben zu ihm komme. Das allerdings überrascht mich jedes Mal!


first-supper - 9. Jan, 14:45
danke
PS: Wenn es mehr Absätze gäbe, wäre es für so aufmerksamkeitsschwache Menschen wie mich leichter zum Lesen ;-)
Gott segne Deine Arbeit,
Matthias
Danke