Donnerstag, 22. März 2012

Scharlatane?

Die Bilder eines der mächtigsten Männer der Welt machten Schlagzeilen. Stolz präsentierte er sich mit einem sibirischen Tiger, den er  - wie der Zufall es wollte - bei einem Besuch in einem Naturschutzgebiet im fernen Osten geschossen hatte. Nicht um ihn zu töten, sondern zu betäuben und anschließend mit einem Peilsender zu versehen. Was für ein Held. Wie sich später herausstellen sollte, war alles inszeniert. Der Tiger stammt aus einem Zoo und wurde stundenlang betäubt, um für den wagemutigen Großwildjäger zum "Abschuss" bereit zu sein.

Vor vielen Jahren besuchte ich auf Drängen meiner Gastfamilie in Kanada einen Heilungsgottesdienst. Zehntausende Menschen warteten bereits Stunden vor der Veranstaltung auf Einlass. Noch nie hatte ich eine so große Veranstaltung besucht. Meine Gastgeber waren gelinde gesagt "fanatische Fans" der Hauptdarstellerin, die im wehenden weißen Kleid und Pauken und Trompeten "predigte und heilte". Nach zwei Stunden voller Wunder und Zeichen musste ich wegen Übelkeit die Halle verlassen. Was war mit mir los? Warum konnte ich mich nicht auch begeistern lassen, wie tausende Menschen um mich herum? Als junger Pastor hatte ich selbst doch nur eine Sehnsucht, Gottes Wirken zu erleben und ein Teil davon zu sein.

Vorweg, ich glaube an einen Gott der Wunder tun kann und tut. Aber braucht er einen Zirkus dazu? Wird nicht alles zum Zirkus, das die Würde eines Hilfesuchenden so in die Öffentlichkeit zieht? Werden "Geheilte" nicht all zu oft zu Fanatikern und die "nicht geheilten" zu Ungläubigen? Tieftraurig machten mich Gespräche mit Journalisten, die mit der Kamera und offenen kritischen Fragen abgestoßen waren, als sie hinter die Kulissen schauten. Hat Gott so etwas nötig? Gibt der Apostel Jakobus nicht einen wunderbaren und zu beherzigenden Rat an die Nachfolger des Nazareners, wenn er sagt: "Wenn jemand krank ist, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde (zu sich nach Hause), damit sie über ihm beten?" Dann gibt er noch einige sehr bemerkenswerte Hinweise.

Mein Eindruck ist, dass Menschen eher und bleibender durch echte Herzensfrömmigkeit gewonnen werden, als durch christliche Zirkusveranstaltungen. Die Ehrfurcht vor Gott sollte uns den Atem anhalten lassen und nicht der Täuschung unterliegen, wir müssten nachhelfen, damit Menschen von Gott beeindruckt werden. 

Ach ja, der Sibirische Tiger ist wieder im Zoo. Nichts Schlimmes passiert. Wirklich? Ach ja, das mit der Heilung hat nicht so geklappt. Nichts Schlimmes passiert, wirklich? Der große und wunderbare Gott wartet auf jeden von uns, wenn wir ihn brauchen. Sprich in der Stille deines Herzens mit ihm. Wenn du alleine nicht zurecht kommst, dann rufe geistliche Menschen in die Stille deines Lebens und bitte sie für dich zu beten. Du musst nicht auf die nächste Zirkusvorstellung warten.


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First Supper Blog

geschrieben von: Hans J. Zimmermann

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seeeehr...
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tobiaskassuehlke - 28. Jan, 19:37
Skin
Gut das es Dich noch gibt. Danke!
Hans J. Zimmermann (Gast) - 27. Jan, 13:26

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