PROSPERITY ODER AUS DIE MAUS
Das scheinbar Unmögliche war mir gelungen. Ich hatte einen Schachmeister, meinen Lehrer, der mir in vielen Stunden das Geheimnis des Schachspielens beizubringen versucht hatte, schachmatt gesetzt. Damals war ich gerade mal zehn oder elf Jahre alt. Mein Lehrer war nicht begeistert. Er war wütend. „Du hast nicht Schach gesagt, das geht nicht!“ das war dann auch unser letztes Spiel.
Ich hatte ihn sozusagen heimlich geschlagen. Unfair? Nicht regelkonform? Sieg mit unerlaubten Mitteln? Hätte er es nicht selbst merken müssen? War er so überzeugt von sich als "Großmeister", dass er den Jungen nicht ernst genommen hatte?
Manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass wir (ich) so mit Gott umgehe(n). Zugegeben, Schach ist ein Königsspiel und mein Gott ist sicher der Großmeister. Und unser Tun und unsere Gebete sind Züge auf dem Spielfeld des Lebens. Wir wollen siegen und meinen unseren Gott durch geschickte Züge zu gewünschten Reaktionen verleiten zu können. Mehr Gebet, mehr gute Taten bedeuten doch, dass Gott uns segnen müsste sein Segen herbeigezwungen werden könnte. Viele sind in diese neue (alte) Liga eingetreten. Sie nennt sich „Prosperity Gospel“ (Wohlstandsevangelium). Gott spielt jedoch nicht in dieser Liga mit.
Natürlich müssen wir Regeln beachten. Wir wollen ja siegen. Gott ist anders, er will es nicht. Er ist der einzige Großmeister im Spiel des Lebens, der sich meinen Sieg wünscht. Ich muss ihn also nicht durch Tricks „schachmatt“ setzen. Wenn sein Ziel mit meinem Leben „mein Sieg“ ist, darf ich gespannt auf seinen nächsten Zug warten. Also doch Erfolg? Ja, aber ganz anders, oder?

Ich hatte ihn sozusagen heimlich geschlagen. Unfair? Nicht regelkonform? Sieg mit unerlaubten Mitteln? Hätte er es nicht selbst merken müssen? War er so überzeugt von sich als "Großmeister", dass er den Jungen nicht ernst genommen hatte?
Manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass wir (ich) so mit Gott umgehe(n). Zugegeben, Schach ist ein Königsspiel und mein Gott ist sicher der Großmeister. Und unser Tun und unsere Gebete sind Züge auf dem Spielfeld des Lebens. Wir wollen siegen und meinen unseren Gott durch geschickte Züge zu gewünschten Reaktionen verleiten zu können. Mehr Gebet, mehr gute Taten bedeuten doch, dass Gott uns segnen müsste sein Segen herbeigezwungen werden könnte. Viele sind in diese neue (alte) Liga eingetreten. Sie nennt sich „Prosperity Gospel“ (Wohlstandsevangelium). Gott spielt jedoch nicht in dieser Liga mit.
Natürlich müssen wir Regeln beachten. Wir wollen ja siegen. Gott ist anders, er will es nicht. Er ist der einzige Großmeister im Spiel des Lebens, der sich meinen Sieg wünscht. Ich muss ihn also nicht durch Tricks „schachmatt“ setzen. Wenn sein Ziel mit meinem Leben „mein Sieg“ ist, darf ich gespannt auf seinen nächsten Zug warten. Also doch Erfolg? Ja, aber ganz anders, oder?

first-supper - 2. Feb, 17:51