Abba?
Gespräch in den Rheinwiesen: "Habe im Gebet den Namen "Vater" mit "Mutter" ersetzt!" Dabei habe sie (meine Gesprächspartnerin) sich eine Zeitlang nicht gut gefühlt. Fast wie eine Verräterin. Doch dann ging es ganz gut. Jesus hat uns Gott als Vater (Abba) vertraut gemacht. Der mystischen Umschreibung des Namens Gottes setzte er ein Bild entgegen. Das Bild eines Vaters. Warum nicht das Bild einer Mutter? Viele erwachsene Menschen in Fieberkrämpfen oder in ihrer Todesstunde rufen "Mama". Hilflosigkeit, Angst und Hunger erinnern vielleicht mehr an die Bezugsperson, die "dann" da war. Für die meisten von uns war es eben die Mutter. War es bei Jesus anders? Oder wie gehen wir damit um, wenn das Bild des Vaters negativ besetzt ist - oder das der Mutter? Wenn Schläge, Lieblosigkeit, Missbrauch und Demütigungen tiefe Spuren in einer Seele hinterlassen haben? Kann ich dann einfach den Namen ändern? Die Persönlichkeit austauschen? Ich verstehe es, wenn jemand mit einem Gott, der "Vater" genannt wird, Mühe hat. Getröstet darf jeder sein, der es glauben kann, dass Gott ihn "adoptiert". Manche denken, "adoptiert" zu sein ist ein Stigma. Weit gefehlt. Es bedarf nicht viel, Vater oder Mutter zu werden". Aber um jemanden zu adoptieren, brauche ich Willen, Entschlusskraft und überzeugende Liebe. Gott hat das offensichtlich. Jetzt haben wir einen Vater und eine Mutter - voller Liebe und Hingabe. Eine innere Stimme,die mir hilft , das Unaussprechliche auszusprechen (Galater 4,6).


first-supper - 12. Aug, 08:12